Praxis Dr. Karner - Ernährungstherapie - Ketogene Ernährung

Ketogene Ernährung


Seit 2005 haben wir Erfahrung mit Ketogenen Ernährungs­programmen. Das Ernährungsprinzip basiert auf einer Stoff­wechsel­umstellung durch starke Einschränkung der Kohlenhydrate bei gleichzeitiger Zufuhr von hochwertigen gesunden Fetten und moderaten Mengen von Eiweiß.
Die ketogene Ernährung nutzt die positiven Effekte des Fastens- ohne dabei hungern zu müssen. Wenn Sie weniger als 50 g Kohlenhydrate am Tag essen, beginnt der Körper seine Kohlenhydratspeicher aus Muskel- und Leberglycogen zu entleeren. Insbesondere um das Gehirn zu ernähren, (das 20% der zugeführten Energie verbraucht, obwohl es nur 2% unseres Körpergewichts ausmacht), ist der Stoffwechsel gezwungen, sich unter Kohlenhydratverzicht umzustellen. In der Leber kann dann köpereigenes Fett und zugeführte Fettsäuren zu Ketonkörpern umgewandelt werden, die für die Energieversorgung der Zellen zur Verfügung stehen. Dieser Stoffwechselweg ist evolutionsbiologisch für die Entwicklung des Menschen zur wichtigen Überlebensstrategie geworden, insbesondere in Hungerzeiten. Die Ketogene Ernährung imitiert die Vorteile des Fastens und kann im Gegensatz zum Fasten über längere Zeit aufrechterhalten werden. Aktuelle Studien belegen Therapierfolge durch Ketogene Ernährung als begleitende Therapie im Sinne einer „Medizin aus der Küche“.

Durch unsere langjährige Erfahrung mit Ketogener Diät bei Adipositas und Übergewicht konnten wir feststellen, dass sich begleitend zur Gewichtsabnahme zahlreiche Erkrankungen und Laborwerte verbesserten. Bei Diabetes II-Patienten gelingt es z.B., deren blutzuckersenkende Medikamente zu reduzieren oder ganz abzusetzen. Sowohl Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen als auch entzündliche Erkrankungen bessern sich. Auch Migräne-Patienten berichteten über spürbar geringere Schmerzen und ein selteneres Auftreten. Außerdem profitieren der Schlaf, die Konzentration und das allgemeine Energielevel. Beeindruckt von diesen Effekten begannen wir sowohl die Laborwerte als auch die Befundverbesserungen systematisch zu dokumentieren. Mittlerweile belegen auch zahlreiche wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit Ketogener Diäten mit fundierter Evidenz.


Besonders erfolgreich lässt sich ketogene Ernährung bei der Gewichtsreduktion einsetzen. Wenn Sie an Gewicht abnehmen und an Lebensfreude und Selbstwert zunehmen wollen, empfehlen wir unser Kurskonzept Schlank... Natürlich, das wir sowohl online als auch präsent in unseren Räumen anbieten.

Wir setzen Ketogene Ernährung bei folgenden Erkrankungen ein:



 - Neurologische Erkrankungen
  • Alzheimer
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Hirntumore
  • Epilepsie
 - GLUT 1-Defekt und Pyrovatdeydrogenasemangel

- Übergewicht und Adipositas

- Diabetes II und Diabetes I ( hier nur zur Insulinreduktion, nicht zur alleinigen Therapie!)

- Krebserkrankungen

- Autoimmunerkrankungen
  • Hashimoto-Thyreoiditis
  • Vaskulitiden
  • Rheumatische Erkrankungen
- Hauterkrankungen
  • Lip-Lymphödem
  • Akne
  • Neurodermitis
  • Psoriasis
- Entzündungen (Silent inflamation)

- Migräne

- Magen-Darmerkrankungen
  • Nicht Alkoholische Fettleber (NAFL)
  • Colitis Ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Reizdarm
- Fettleber

- PCO Syndrom


Die Wirkung von Ketonkörpern kann als Ersatzbrennstoff verstanden werden bei Verwertungsstörungen von Insulin wie z.B. bei Insulinresistenz oder oxidativem Stress. Bei Neurologischen Erkrankungen und bestehender Glucoseunterversorgung dienen Ketonkörper als effiziente Energieversorgung, weil sie die Bluthirnschranke überwinden und oxidativen Stress abbauen können. Sie hemmen die mTOR-Signalfunktion und proinflammatorische Transkriptionsfaktoren und dadurch Entzündungsprozesse. Beta-Hydroxybutyrat kann die Produktion von Entzündungsmetaboliten reduzieren und dabei zahlreiche Gene hochregulieren, die am Schutz vor oxidativem Stress beteiligt sind. Oxidativen Stress zu reduzieren ist wichtig, um mitochondriale Dysfunktion zu verbessern. Oxidativer Stress ist auch verantwortlich für Metastasierung bei Krebserkrankungen.


Praktische Durchführung



Ketogene Diät bzw. Ernährungsweise kann je nach Erkrankung und Stoffwechselsituation unterschiedlich intensiv und mit unterschiedlicher Gewichtung der Makronährstoffe durchgeführt werden. Die Ernährungsumstellung sollte ärztlich und ernährungstherapeutisch begleitet werden. Dabei sollten Gewichtskontrollen mit BioImpendanzmessungen, Ketosemessungen und Laborkontrollen durchgeführt werden. Auf eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung ist zu achten. Es empfiehlt sich drei Mahlzeiten am Tag einzunehmen mit Lebensmitteln, mit einem glycämischen Index < 50 und einer glycämischen Last < 10-15, um den Blutzucker möglichst niedrig zu halten. Sobald der Blutzucker steigt, wird die Ketose unterbrochen, da Insulin ausgeschüttet wird.




Folgende Lebensmittel sind zu empfehlen:



Fettreicher Fisch, Nüsse, Saaten, Olivenöl, Kokosöl zum Braten, fettreiche Milchprodukte aus Bio-Qualität, alle grünen Gemüsesorten (niedrige glycämische Last), Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, rote Beeren und Avocado.

Als vegane Eiweißquellen können Tofu, und Quorn und Produkte aus Lupine die Auswahl bereichern. Als Nudel-, Reis- und Brotersatz stehen hochwertige Eiweißprodukte in Bio-Qualität zur Verfügung. Dadurch muss heutzutage eine Ketogene Ernährung nicht einseitig oder fleischbelastet durchgeführt werden.

Obwohl durch diese Ernährungsform durch die Einsparung an Kohlenhydraten der Fettanteil der Ernährung erhöht wird, zeigen sich positive Effekte auf kardio-vaskuläre Risikofaktoren. Sowohl das Cholesterin als auch Neutralfette, Blutdruck sowie Kurz- und Langzeit-Blutzuckerspiegel lassen sich signifikant senken. Um bei verhältnismäßig hoher Stickstoffzufuhr Nierensteine und Gicht vorzubeugen, ist der Gemüseanteil hoch zu halten und auf eine ausreichende Flüssigkeitsmenge zu achten.

In der Praxis hat es sich bewährt zur Verbesserung der Ketose regelmäßige Kraft- und Ausdauersport zu betreiben. Auch die zusätzliche Zufuhr von MCT-Fetten (mittelkettige Triglyceride) hat sich bewährt.

Gut durchführbar ist eine Ketogene Ernährungsweise, wenn Sie mit Phasen von (S)low Carb abgewechselt wird.

Gerne beraten wir Sie dazu individuell.


Dr. Brigitte Karner

Dr. med. Brigitte Karner

Fachärztin für Allgemeinmedizin,
Ernährungsmedizinerin DAEM/DGEM
Dr. rer. nat. Daniela Küllenberg

Dr. rer. nat. Daniela Küllenberg

promovierte Ernährungs­wissenschaftlerin
Ernährungsberaterin und
systemisches Ernährungscoaching